Analyse der Radioaktivität von Maronenröhrlingen aus dem Raum Schöneck/Vogtland

Die Farbstoffe Badion A und Norbadion A sind u.a. verantwortlich für die Farbe der Huthaut bei Maronenröhrlingen (Imleria badia). Dabei bilden beide Farbstoffe mit dem Element Kalium (K) Komplexe.
Bei der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 wurde u.a. das radioaktive Isotop Caesium-137 (137Cs) freigesetzte und mittels atmosphärischer Strömungen über Europa verteilt.
Caesium reagiert chemisch und stoffwechselphysiologisch ähnlich wie Kalium, was zu einer Einlagerung des aus dem Boden aufgenommenen 137Cs bei Maronenröhrlingen in die Huthaut führt.

Da eine etwaige radioaktive Belastung von Waldpilzen eine Quelle der Unsicherheit bei Pilzsammlern darstellt, wurden von mir Maronenröhrlinge aus dem Großraum Schöneck/Vogtland zur Untersuchung an das Umweltinstitut München e.V. zur Analyse übersandt.
Die gammaspektroskopisch untersuchte Probe wies dabei eine Belastung durch künstliche Radioaktivität in Höhe von 42 Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg) mit Cäsium-137 auf.
Der Grenzwert für Frischpilze liegt laut Verordnung (EG) Nr. 733/2008 bei 600 Bq/kg.

Vielen Dank an das Umweltinstitut München e.V. für die Messung!